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TDA®

Appell an die Stille

Diese Reflexion von Mies provoziert die Suche nach dem ultimativen Ziel der Architektur. In dieser heutigen Zeit, in der Sättigung und Geschwindigkeit die Aufmerksamkeit dämpfen, übernehmen wir die Rolle einer nicht-protagonistischen Architektur. Wir appellieren an die Stille. Wir verstehen konstruktive Klarheit als eine Frage der Disziplin. Der Weg, den unser Studio seit seiner Gründung bis heute beschritten hat, ist genau dieser: Lernen – Modi und Ausdrucksweisen, deren Anwendung üben, den richtigen Moment für ein Adjektiv erkennen, ein Verb identifizieren, Präzision einüben, Pausen setzen ... zuhören.

Jenseits der Ergebnisse stärken wir die Idee des Weges als Disziplin. Wir führen ein einziges Gespräch – die hoffnungsvolle Verbesserung des menschlichen Wohnens auf diesem Planeten durch den vernünftigen Einsatz von Ressourcen und das ständige gemeinsame Lernen, als Partner, in der Gesellschaft. Wir interessieren uns nicht für das Einzelne, sondern für das, was wir verinnerlichen. Beim Studieren lernt man, doch erst durch die Interaktion mit der Umwelt verinnerlicht man Wissen.

Daraus ergibt sich die Fähigkeit, Materie in Material zu verwandeln, das Imaginäre ins Konkrete zu überführen und durch rigorose Analyse Entscheidungen zu treffen, die mit maximaler Klarheit eine Idee kommunizieren – sei es ein Stein, ein Wort oder ein Lebensraum. So intensiviert sich das Gespräch, die Beziehung zwischen Sender und Empfänger verfeinert sich und wird immer präziser, menschlicher.

Wir betrachten die Berufung der Materie als eine authentische Disziplin des architektonischen Denkens. Wir verleihen ihr die Rolle des Wortes – und damit sagen wir Dinge: dass wir den Schatten und die Landschaft lieben, dass wir unermüdlich wiederholen, um den Raum mit vielen zu genießen, dass wir Wissen nutzen, um Schwerkraft und Angst zu überwinden, dass wir unsere Grenzen erkennen und deshalb um Hilfe bitten, dass wir handeln, um zu schützen und zu teilen, und vor allem, dass wir in Freiheit denken und einzigartige Orte zum besseren Leben imaginieren.

Als eine weitere Phrase innerhalb des großen Gesprächs ist dieses kleine Haus eine Pause im konstanten Lärm der Stadt – abwesend und unauffällig. Es besteht aus Leere, Gärten, Luft, Licht und dem ein oder anderen Backstein. Lass uns weiter im Dialog bleiben – aber noch besser: Lass uns versuchen, mehr und besser zuzuhören – sogar den Momenten der Stille.

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