Jojutla Central Gardens
Estudio MMX
Formstarker Ort der Gemeinschaft
Nach den Zerstörungen eines Erdbebens ist durch neu interpretierte traditionelle Architektur ein Ort wiederbelebt worden. Der mit Backsteinbögen gestaltete Platz ist Ausdruck regionaler Handwerkskunst und bietet Bürgern einen Ort für Begegnungen.
Dieser öffentliche Raum setzte einen Heilungsprozess in Gang. In Folge der Erdbeben im September 2017 in Mexiko wurden in Jojutla zahlreiche Strukturen und öffentliche Räume beschädigt. Die größte Herausforderung bei der Entwicklung der Jojutla Central Gardens war der Wiederaufbau einer Identität, die den öffentlichen Raum als Medium nutzt und gleichzeitig die Zustimmung der Gemeinde erhält. Die Grundidee stammt von Bäumen, einzigartige Elemente, die das Erdbeben unbeschadet überstanden haben. Das Stadtzentrum von Jojutla sollte symbolisch zu den Jojutla Central Gardens werden und das Konzept der Widerstandsfähigkeit durch die Vegetation ausdrücken.
Die Arkaden, die neben den Gärten existieren, sind Strukturen, die die traditionelle Architektur der Region neu interpretieren. Für jeden der Räume wurden unterschiedliche Raum- und Erlebnisqualitäten geschaffen: Freizeit- und Begegnungsorte für die Gemeinschaft, ein Bürgerplatz und ein Freiluftforum. Räume, die den Transit, das Innehalten, die Freizeit und die Begegnung ihrer Nutzer erkennen und stärken. Die Schaffung eines städtischen Platzes mit einer neuen Identität war nur möglich, indem man die zuvor getrennten Räume verstand, ordnete und jedem der räumlichen Elemente eine neue Rolle zuwies, während man gleichzeitig eine enge Verbindung zwischen ihnen aufrechterhielt.
Gemeindevertreter, Historiker, Architekten, Behörden und die Bevölkerung waren alle Akteure eines offenen und partizipativen Prozesses. Das verwendete Material ist handwerklich hergestellter ockerfarbener Backstein, grauer Basaltstein für die Pflasterung und eine umfangreiche Auswahl an lokalen Pflanzenarten. Die Backsteine wurden vor Ort von Hand hergestellt, und die Handwerker, die das Gebäude gestaltet haben, sind Teil der Gemeinde. Im Laufe des Jahres, in dem die Bauarbeiten stattfanden, weitete sich die Beteiligung, die mit dem Entwurfsprozess begann, auf den Bauprozess aus. Denn es waren Maurer aus Jojutla selbst, die die Bögen aufstellten, die Gärten anlegten und den Platz gestalteten.
Die ockerfarbenen modularen Arkadensysteme gliedern nicht nur den städtischen Platz neu und beleben den historischen Charakter des Geländes durch eine sensible Neuinterpretation der traditionellen Bögen, sondern schaffen auch schattige Korridore, die die natürlichen Ströme von Menschen, Vögeln und natürlichen Elementen zulassen; niemand bleibt in den Räumen eingeschlossen oder gefangen. Die gebauten Strukturen fördern zusammen mit den verstärkten Gartenbereichen dynamische und statische Räume, in denen die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise steigt und die Temperatur sinkt.
Durch eine durchdachte architektonische und landschaftliche Gestaltung werden schattige Bereiche auf dem offenen Platz geschaffen, sodass in den Gärten unterschiedliche Atmosphären entstehen. Diese reichen von einer dichten Vegetationszone mit Steinbänken im Schatten von Bäumen bis hin zu einem städtischen Platz mit harten Pflastern reichen, der seine eigene soziale Dynamik besitzt.
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