Am Lohsepark

Wandel Lorch Götze Wach

Am Lohsepark

Die textile Leichtigkeit des Steins

Unten glasiert, oben rau: Der Büroneubau in privilegierter Lage setzt mit seiner lebendigen Fassade die Hamburger Backsteintradition fort. Dabei fügt sich das L-förmige Gebäude wie ein fehlendes Puzzlestück in den Bestand ein.

Gelegen am Hamburger Lohsepark, bildet der L-förmige Baukörper städtebaulich eine Einheit mit dem angrenzenden denkmalgeschützten Klinkerensemble des heutigen Prototypmuseums. Zum Park hin präsentiert sich der Bau selbstbewusst, um seiner privilegierten Lage gerecht zu werden. Der Baukörper ist in zwei Gebäudeteile gegliedert und staffelt sich zu den Nachbarn hin ab, um dem vorgegebenen städtebaulichen Maßstab gerecht zu werden. Die Eingangsbereiche werden durch tiefe Einschnitte in den Baukörper markiert, die sich über großzügige Glasfassaden weit zum Stadtraum hin öffnen. Die Nutzungen im Erdgeschoss haben einen öffentlichen Charakter. 

Das Gebäude bildet mit traditionell glasierten Klinkern einen klaren Sockel aus. Die grüne und schwarze Klinkerglasur verleiht dem Sockel eine langlebige und vielfältige Oberfläche. Die Klinkerköpfe sind in unterschiedlichen Tiefen vermauert, was die plastische Wirkung des Sockels verstärkt. Im Gegensatz dazu sind die auf dem Sockel ruhenden Obergeschosse mit einem rauen Wasserstrichklinker gemauert. Auch hier wird der Klinker auf unterschiedliche Weisen, der Hamburger Backsteintradition entsprechend, plastisch vermauert. So bildet der eine Gebäudeteil eine nach oben zunehmend lebendige Fassade aus, bei der die Klinker bis zu sechs Zentimeter hervortreten. Der andere Gebäudeteil besitzt eine kannelurenartige Fassade, die sich ebenfalls nach oben verstärkt und zum Lohsepark dreifach gekrümmte Flächen ausbildet. Dabei bleiben die einzelnen Klinker immer parallel zur Fassadenebene. Die Bauarten der Baukörper verleihen dem harten Backstein in unterschiedlichen Spielarten eine nahezu textile Leichtigkeit. 

In den Obergeschossen ist eine Verwaltungsnutzung vorgesehen. Drei Treppenhäuser erschließen die Geschossebenen, die als StahlbetonSkelettbau ausgebildet sind. Die Anordnung der Treppenhäuser erlaubt es, fexibel bis zu 14 Nutzungseinheiten unterschiedlicher Größe unterzubringen. Eine modernes, offenes Raumkonzept wird durch die Skelettbauweise ermöglicht. Gleichzeitig zeigt sich die Struktur nutzungsoffen, was die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes garantiert. Eine Solaranlage auf dem Hauptdach deckt einen Teil des Energiebedarfs ab. Zudem werden die Dachflächen, sowie der gemeinschaftlich genutzte Innenhof begrünt. Das Gebäude soll mit dem Umweltzeichen Hafencity Platin zertifiziert werden.

Wandel Lorch Götze Wach

Ort
Hamburg
Bauherr
Müller-Spreer AG
Architektenprofil
Grundstückfläche
3.608 m²
Bebaute Fläche
3.522 m² (unterbaute Fläche) / 1.901 m² (überbaute Fläche)
Nutzungsfläche
16.035 m²
Brutto-Rauminhalt
65.456 m³
Bauzeit
2019–2023
Baukosten
58 Mio. €