ESB Headquarters
Grafton Architects

Öffnungen im Rhythmus der Stadt
In den ESB Headquarters wird ein ehemals dem Adel vorbehaltener Gebäudeblock für das öffentliche Leben geöffnet. Die massive Backsteinwand ist eine Reminiszenz an die Geschichte Dublins.
Der städtische Block besteht aus einer äußeren Backsteinkruste und beherbergt eine 44.000 Quadratmeter große Matrix von Büros, die in ein Ensemble von Blöcken unterteilt ist, um die ursprüngliche Struktur des 18. Jahrhunderts zu verstärken. Um ein Gefühl der Präsenz zu erreichen, das an die ursprüngliche Fassade erinnert, mussten der Rhythmus, das Handwerk und die Form der Konstruktion authentisch sein.
Die 120 Meter lange Front der Fitzwilliam Street wird von einer massiven, selbsttragenden Backsteinwand begrenzt. Sie ist 800 Millimeter dick und 20 Meter hoch. Stahlentlastungswinkel und horizontale Kittfugen waren daher nicht erforderlich, sodass die Kontinuität der Backsteinoberfläche erhalten blieb.
Innerhalb der Fassade gibt ein für die ursprünglichen Häuser typischer Rhythmus von je 7,5 Metern den Rhythmus für die Strukturen, Räume, Türen und Fenster vor. Vertraute Elemente wie Treppen, Geländer, Kalkputzleibungen, Steinleibungen, Lüftungsschornsteine, versenkte Lichtschächte, Brücken und Schwellenräume ziehen die Blicke auf sich.
Die 15 Meter tiefen Gebäudeblöcke stehen senkrecht zur Fitzwilliam Street und integrieren einen 60 Meter langen öffentlichen Weg durch den Block. Sie weisen ausdrucksstarke Giebel auf, die sich wiederum an den neuen öffentlichen Raum in der James Street East richten. Beim Bau der Wände folgten Grafton Architects den Prinzipien von Rhythmus, Oberfläche, Licht und Schwellenräumen. Der Rhythmus sollte dabei mit der engen Maserung und dem Rhythmus der Stadt im Einklang sein. Die roten Backsteinmauern der Straßen und Plätze aus dem 18. Jahrhundert saugen das orangefarbene Licht auf. Dublin ist eine Stadt der Häuser, eine Typologie, mit zahlreichen Variationen. Auch öffentliche Räume bestehen hauptsächlich aus Häusern, öffentliche Gebäude werden aus historischer Prägung heraus aus Stein gebaut. Grafton Architects folgen diesem Weg, indem sie neue Eingriffe in dieses gegebene städtische Gewebe vornehmen.
Sechs Höfe sind diagonal angeordnet, um ein Gefühl der räumlichen Rotation zu erzeugen, die Verteilung des natürlichen Lichts zu maximieren und ein Gefühl der Durchlässigkeit zu schaffen. Eine vier Meter tiefe Kolonnade hält die Ränder der Höfe.
Wie in der Stadt des 18. Jahrhunderts ist auch hier die Landschaft in den Block integriert. Großflächige versunkene Gärten bringen Licht in die Untergeschosse und schaffen Platz für große Bäume. Was in der Vergangenheit ein hermetischer Stadtblock war, der dem damaligen Adel vorbehalten war, wird nun visuell und physisch für den normalen Bürger von Dublin geöffnet.
Grafton Architects