jtB house
BLAF architecten

Hexagonaler Solitär
Das geometrische Design und die kreislaufgerechte Bauweise, die BLAF auszeichnen, sind in diesem Haus stark präsent. Die Wandstruktur besteht aus einer selbsttragenden Backsteinfassade außen, einem leichten Holzrahmen innen und einer Füllung aus biobasiertem, trockenem Kalk-Hanf – ohne Hohlraum. Diese Konstruktion stellt eine Alternative zu umfangreicher Dämmung dar, da dieses System nicht mehr als nachhaltig tragfähig gilt.
Als Lösung entwickelten wir eine alternative hybride Außenhülle, die reversibles Bauen ermöglicht. Zunächst wird eine Außenwand errichtet, anschließend ein leichter Holzrahmen im Inneren – oder umgekehrt. Dadurch kann sowohl die äußere als auch die innere Hülle separat abgebaut werden, da sie jeweils eigenständig stehen. Wärmedämmbrücken berechnen wir schlichtweg nicht – das wäre Zeitverschwendung, da wir sie erst gar nicht entstehen lassen. Es gibt also keine Verbindungen zwischen Innen- und Außenstruktur. Dafür benötigten wir eine tragende Außenwand, von der sich die innere Struktur unabhängig lösen lässt.
Das Design betrifft ein kompaktes und energieeffizientes Einfamilienhaus. Ausgangspunkt war der Respekt für das natürliche Gelände und die Umgebung. Es wurde auf eine kompakte Bauform geachtet, um die Sichtbeziehungen vom öffentlichen Raum zur Landschaft dahinter zu erhalten. Durch den sechseckigen, gleichseitigen Grundriss steht das Volumen isoliert in der Landschaft, wodurch das unbebaute Gelände weitgehend in seiner natürlichen Topografie bestehen bleibt. Die geneigten Seiten des Baukörpers vergrößern den Abstand zu den seitlichen Grundstücksgrenzen, wodurch der Eingriff in die Umgebung minimiert und die Privatsphäre der Nachbarn gewahrt wird. Auch in den Seitenwänden sind die Fensteröffnungen begrenzt, um die Privatsphäre zusätzlich zu schützen.
Um das Volumen unauffällig in die Landschaft zu integrieren und dennoch ausreichend Wohnraum zu schaffen, wurde das Haus in die Hanglage eingelassen. An der Rückseite, innerhalb des umschlossenen Hexagons, wird das geschützte Volumen zurückgenommen und eine hölzerne Vorhangfassade eingeführt, die sich über alle drei Geschosse erstreckt. Der dadurch entstehende Patio zwischen Vorhangfassade und massiver Gebäudehülle dient als Sonnenschutz in den warmen Sommermonaten. Die Vorhangfassade sorgt zudem für einen freien Blick auf die dahinterliegende Landschaft auf jeder Etage. Die Öffnungen in der Backsteinhülle rahmen gezielt den Ausblick in die Natur. Beton-Ringbalken in der Fassade gewährleisten die Stabilität des selbsttragenden Mauerwerks und sichern die Konstruktion gegen Windlasten.
BLAF architecten