Fjordenhus
Studio Olafur Eliasson
Symbiose aus Wasser und Stein
Inmitten des Vejle Fjord erhebt sich das Fjordenhus mit seinen vier überschneidenden Zylindern 28 Meter in die Höhe. Die aus speziell glasierten Ziegelsteinen errichtete Fassade wurde mit abgerundeten Aussparungen versehen, wodurch eine markante Architektur aus komplexen, geschwungenen, runden und elliptischen Formen, Torsionen und parabolischen Bögen entstanden ist. Die einzigartige Lage des Gebäudes sorgt dafür, dass der Eingangsbereich mit doppelter Deckenhöhe, welcher für die Öffentlichkeit zugänglich ist, vom Fjord durchflossen wird. In zwei der durch Wasser definierten Bereiche befinden sich überdies künstlerische Arbeiten von Olafur Eliasson, die eigens für diesen Ort konzipiert wurden.
Ein wesentlicher Aspekt des Gestaltungsentwurfs war die Maßgabe, dass das Gebäude mit seiner Umgebung korrespondieren und als Wahrzeichen der Stadt Vejle fungieren sollte. Daraus ergab sich die Idee, die Fundamente des Baus direkt im Wasser zu positionieren. Das Team erschuf ein organisch anmutendes Gebäude, welches mit den Gezeiten und der sich wandelnden Oberfläche des Wassers interagiert. Herausragendes Gestaltungselement sind die Hohlräume, die die parabolischen Fenster bilden. Die zweifach gebogenen, 3D-geformten Fenster folgen präzise der Geometrie des Fjordenhus.
Das vorherrschende Material der Oberfläche sind Ziegel, die in mit Kohle befeuerten Öfen gebrannt wurden. Aus der Ferne hat die Fassade eine geordnete Anmutung, bei näherer Betrachtung erzeugt das Ziegelmauerwerk mit seinen unterschiedlichen Formen und 15 verschiedenen Farbtönen jedoch eine lebendig wirkende Oberfläche. Für die Aussparungen wurden zusätzliche farblich glasierte Ziegelsteine verwendet, um Farbverläufe entstehen zu lassen – Grün vom Sockel und Blau von Oben –, die Wasser und Himmel widerspiegeln. Die im Treppenaufgang verstreut eingesetzten silbernen Ziegel reflektieren das Sonnenlicht von oben. Das Ziegelmauerwerk hat nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine technische Funktion: In die Mauern wurden durchweg auch hohle Lüftungsziegel eingefügt, um Akustik und Temperatur zu regulieren. Jede Ecke, Nische sowie jeder Bogen erforderte eine individuelle Lösung bei der Ausführung.
Olafur Eliasson und Sebastian Behmann mit Studio Olafur Eliasson