Black Diamond
paselkuenzel architects
Schwarzer Wunderwürfel
Als sei der massive Würfel wie aus einem Guss auf das Kubus-Eiland gefallen: Allein die punktuell platzierten Öffnungen lassen den lebendigen Innenraum des Black Diamond durchscheinen.
In Utrecht, der viertgrößten Stadt der Niederlande, wird eine ganze Inselbebauung dem Thema des Kubus gewidmet. Kubus-Eiland beschreibt das städtebauliche Grundprinzip, das bei der Konversion eines ehemaligen Hafengebietes entlang des Leidse Rijn zu Anwendung kam und das für die Transformation dieses Stadtentwicklungsprojektes vom ehemaligen Industriegebiet zum Wohnquartier gestaltprägend ist.
Das abstrakte Volumen eines Würfels mit neun Meter Seitenlänge bildet sich im neusten Wohnprojekt von paselkünzel architects als prägnantes, massives Volumen ab, dessen allseitige Orientierung und skulpturale Durchdringung durch tief zurückliegende Öffnungen geformt werden. Mit jeweils einer Hauptöffnung pro Seite nimmt das Objekt die vier Himmelsrichtungen auf und stellt in den unteren beiden Wohngeschossen konkrete Bezüge zur umliegenden Nachbarschaft her. Das oberste Geschoss hingegen orientiert sich über einen zentral eingeschnittenen Patio ausschließlich in den Himmel und schottet so die sich hier befindenden privaten Schlafräume nach außen ab.
Den Architekten gelingt es, mit den außergewöhnlichen städtebaulichen Vorgaben, durch immer wieder überraschende Raumfolgen und Blickbeziehungen auf kleinstem Raum, unterschiedlichste Atmosphären und Qualitäten im Gebäude zu erzeugen und gleichzeitig nach außen gerichtete, kommunikative Bezüge mit einer konsequent nach innen gerichteten Privatheit zu vereinen.
Die städtebauliche Restriktion der Kuben provoziert natürlich den Eindruck von Solitären. Damit ist es wichtig, dass das Gebäude so selbstverständlich wie möglich wirkt. Die enorme Reduktion seiner Gestalt ist eine klare Konsequenz hieraus. Das Material des Backsteins spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ohne Materialwechsel umgibt der Backstein das Gebäude völlig. Es gibt weder formulierte Attiken noch Sockel. Die Grasnarbe reicht bis an das primäre Material. Durch die tiefen Fensterlaibungen entsteht ein Monolith. Eine Wirkung, welche sich durch das Material des Backsteins hervorragend erzielen lässt. Obgleich der Stein das Haus umgibt wie ein Gewebe, macht es einen schweren und zugleich haptischen Eindruck. Die Wahl des schlanken Hilversum-Formats, die weit vorne liegenden Fugen und die Abstraktion durch die schwarze Färbung verstärken den Eindruck des Monoliths.
paselkuenzel architects