DIE BESTEN BÜRO- UND GEWERBEBAUTEN
Es ist noch gar nicht so lange her, da musste gewerbliche Architektur vor allem eines sein: funktional. In den vergangenen gut zwei Jahrzehnten hat sich das durchgreifend geändert. Firmen und Behörden trauen sich wieder, auf qualitätsvolle und individuelle Architektur zu setzen, fähige Baumeister liefern ihnen die Entwürfe. Der Fritz-Höger-Preis 2017 für Backstein-Architektur hat gerade erst eindrucksvoll bewiesen, welch herausragende Baukunst mit dem Baustoff Backstein bei den Büro- und Gewerbebauten möglich ist.
Die gerade erschienene 16. Ausgabe des Backstein-Magazins VORTEILE stellt deshalb die besten Büro- und Gewerbebauten des Wettbewerbs näher vor: den Grand-Prix-Sieger, die Bremer Landesbank von Caruso St John, ebenso wie weitere ausgezeichnete gewerblich genutzte Gebäude. VORTEILE 02/18 ist Mitte Oktober 2018 erschienen und kostenlos über die Initiative bauen mit Backstein erhältlich.
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Interview mit dem Grand-Prix-Winner Caruso St John
Was es bedeutet, in einem kulturhistorisch hochsensiblen Umfeld zu planen, welche Rolle der norddeutsche Backstein-Expressionismus beim Entwurf der Bremer Landesbank spielte, warum das Ornament heute wieder gebaut werden darf – das und einiges mehr erklären Peter St John und Florian Zierer vom Architekturbüro Caruso St John im VORTEILE-Interview. Die Grand-Prix-Winner berichten auch davon, wie anspruchsvoll sie bei der Wahl der Steine für ihr Projekt waren – und sein mussten.
Tradition und Gegenwart vereint
Dass ein Gebäude gleichzeitig die Geschichte und die Dimensionen seiner Nachbarschaft respektierten und dennoch ein ästhetisches Ausrufezeichen setzen kann, das beweist das neue Besucher- und Kundenzentrum der Firma Kärcher von Reichel Schlaier Architekten in Winnenden (Winner Silber). Das Empfangsgebäude des Drägerwerks von Max Dudler in Lübeck (ebenfalls Winner Silber) greift hingegen Elemente der norddeutschen Backsteintradition auf und übersetzt sie gekonnt in die Gegenwart. Und das Terracotta-Atelier von Tropical Space in Vietnam spielt mit seiner perforierten Fassade virtuos mit dem Baustoff Backstein. Nur drei von vielen außergewöhnlichen Beispielen architektonischer wie handwerklicher Qualität beim Fritz-Höger-Preis 2017 für Backstein-Architektur.
Getreidesilo und Lebensmittelmarkt
Die neue VORTEILE-Ausgabe stellt diese ausgezeichneten Bauten – und zahlreiche weitere – ausführlich vor. Etwa das Hamburger Boarding House am Michel von Wandel Lorch Architekten, das sowohl mit den Konturen als auch mit den Farben seiner Fassade spielt. Oder ein ehemaliges Getreidesilo im Düsseldorfer Hafen, das von Christoph Ingenhoven zu einem großzügigen Loftgebäude umgestaltet worden ist. In Oldenburg wiederum zeigt neun grad architektur, dass ein Lebensmittelmarkt keineswegs uniform sein muss. Stattdessen entstand ein organischer Baukörper, der auch die Botanik der Umgebung mit einbezieht.
Details zur Konstruktion
Ähnlich überzeugend haben Polo Architects mit ihrem neuen Bürokomplex in Gent, Bedaux de Brouwer in Deest/NL und A-lab mit ihrem ikonischen Hochhaus „The Wedge“ in Oslos neuem In-Viertel Barcode bewiesen, dass moderne Architektur mit Backstein enorme städtebauliche Wirkung erzielen kann. Im Magazin erläutert Carsten Klinge, einer der Architekten von „The Wedge", zudem ausführlich die Konstruktion dieses auffälligen Gebäudes mit seinen Backstein-Kuben.