Haus auf dem Stadtwerder
Theis Janssen Architekten BDA mit Katja-Annika Pahl
ZWEI SEITEN EINES HAUSES
Eine „öffentliche“ und eine „private“ Seite hat dieses Bremer Einfamilienhaus. Besonders interessant wirkt die Fassadenstruktur zur Straßenseite durch die unterschiedlichen Mauerwerksverbände.
Das Haus hat eine „öffentliche“ und eine „private“ Seite. Zur öffentlichen Straße hin bietet die Fassade wenig Einblick, erscheint etwas reserviert und schützt die dahinter liegenden privaten Räume. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man, dass die einfache Form durch unterschiedliche Mauerverbände gegliedert wird. Durch vor- und zurückspringende Klinkerschichten bildet sich ein Sockel, der sich im ersten Obergeschoss in eine freie Struktur aus einzelnen hervortretenden Klinkern auflöst. Ein Teil dieser Klinker wirkt durch die starke Sinterung wie glasiert. So entsteht eine in der Sonne schimmernde, zarte zweite Schicht über dem robusten Backstein. Durch eine prägnante hölzerne Eingangstür betritt man das Haus. Im Innern finden sich klare Räume: im Erdgeschoss ein großer Wohn- und Essbereich, im Obergeschoss gleichwertige Räume zur individuellen Nutzung.
Zum Garten öffnet sich das Haus, große Fenster lassen Licht in die Innenräume und ermöglichen großzügige Ausblicke. Ganz oben im Haus findet sich ein größeres Schlafzimmer mit Badezimmer en suite. Außerdem gibt es dort eine Dachterrasse, die man sowohl direkt vom Schlafraum als auch – etwa mit Gästen – von der Galerie aus betreten kann, um dort die Abendsonne zu genießen. Das Architekturbüro glaubt, dass es neben allen populären Grundrisskonzepten manchmal gut sein kann, eine Tür hinter sich zu schließen, für sich zu sein, klar definierte Räume zu haben. Durch Weglassen oder Hinzufügen von Wänden könnte auf sich ändernde Bewohnerbedürfnisse unkompliziert eingegangen werden.
Theis Janssen Architekten BDA mit Katja-Annika Pahl