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5ÖFFENTLICHE BAUTEN Rudolf Finsterwalder hat 2014 gemeinsam mit Álvaro Siza beim Fritz-Höger-Preis den Grand Prix gewonnen. Er baut gerne mit Backstein und schätzt dessen ästhetisches Potenzial. Im Gespräch mit Kaye Geipel, dem stellvertretenden Chefredakteur der Bauwelt, erzählt der Fritz-Höger-Preis-Sieger Finsterwalder, was sein Projekt ausmacht – und warum es gute Gründe dafür gibt, dass der Baustoff Backstein gerade wieder schwer angesagt ist. Backstein im öffentlichen Raum, welche Assoziation löst das bei Ihnen aus? Wenn wir über den Fritz-Höger-Preis sprechen, denken wir selbstverständlich an Bauten wie das Chilehaus in Hamburg und seine stadtbildprägende Rolle. Backstein ist ja in Hamburg ein vorherrschendes Material. Und natürlich fallen mir die expressionistischen, raumgreifenden Fassaden ein, die sich in den Straßenraum wölben, sich nach innen stülpen und so eine Verschneidung von öffentlichem, nicht öffentlichem und halböffentlichem Raum bewirken. Und diese Wirkung wurde und wird durch das Material besonders unterstützt? In der Tat. Wenn man sich dagegen glatt verputzte Flächen ansieht, dann ist die Wechselwirkung mit dem öffentlichen Raum eine andere. Der haptische Aspekt des Materials ist im Stadtbild wichtig? Auf jeden Fall. Ich denke schon, dass der Backstein hier eine besondere Rolle spielt. In Bezug auf 2016 können wir, wenn es um spektakuläre öffentliche Neubauten geht, von einem ausgezeichneten Jahrgang sprechen, sowohl was die Planung als auch was den Entwurf betrifft. Zwei Beispiele: die Tate Gallery von Herzog & de Meuron in London und ebenfalls von Herzog & de Meuron ihr Wettbewerbsgewinn für die Erweiterung der Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Berlin eine scheunenartige Großstruktur, die ein Ziegelkleid mit Glasbaustein-Perforierung bekommt. Ihre persönliche Einschätzung? | |
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